So kann man sich täuschen. "Kopfgeldjäger", "Raumschiffe", "das Jahr 2071" - das alles hört sich nach "Krieg der Sterne" und Boba Fett an. Raumschiff-Schlachten und futuristische Städte, fliegende Autos und Laserwaffen, wenigstens ein paar Außerirdische hätte man bei der Ankündigung erwarten können. Aber so ziemlich nichts von all dem ist im trotzdem lesenswerten "Cowboy Bebop" zu finden. Was gibt es denn stattdessen?

Spike, Faye, Jet und Ed sind mehr oder weniger ein Team von Kopfgeldjägern, die mit mal mehr, mal weniger legalen Methoden versuchen, ihre Jobs zu erledigen. Aber meistens gehen die sympathischen Helden irgendwie leer aus. Der Plot ist nicht neu, aber auch noch lange nicht so ausgelutscht wie zum Beispiel eine neue Superheldentruppe. Teamarbeit ist ja ein beliebtes Thema in asiatischen Comics, und auch hier kommen unterschiedliche Temperamente zusammen, die sich mit der Zeit zusammenraufen und die verschiedensten Hürden überwinden. Dabei werden sie nicht reich, aber irgendwie glücklich.

Die vier Kapitel des ersten Taschenbuchs tragen die Namen "It's Showtime", "We will rock you", "Cheap Trick" und "Black Diamond" – alles Titel aus der Welt des Rock'n'Roll. Der wiederkehrende Riff ist der grenzenlose Appetit der Helden - und Tunten aus dem Knast befreien ist der Hoock. Swing!

Speedlines, Kulleraugen und Rasterfolie tauchen als unaufdringlich eingesetzte Stilmittel auf. In einem Magazin wäre Cowboy Bebop als angenehm abgeschlossene Geschichte aufgefallen, aber auch so machen die vier Storys Spaß. Irgendwie hätte man die sehr dünne Science-Fiction-Anlehnung bequem weglassen können. Warum drei Bilder mit Raumschiffen, wenn doch mit gewöhnlichen Gewehren geschossen wird?

Klischees werden dann auch noch bedient, kurz vor Ende des Taschenbuches werden drei der vier Helden steckbrieflich gesucht. Auch nicht neu, aber unterhaltsam.

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