Mann ist das dick! 480 Seiten in schwarz-weiß mit Kulleraugen bis zum Abwinken. Deutschland bekommt sein zweites Manga-Magazin. Etwas kleiner aber auch etwas dicker als Carlsens "Banzai" will Ehapas Manga-Power an Eure fünf Euro.

Für den modernen Heiermann gibts kräftig japanische Comic-Kultur, weniger Redaktions-Seiten, gar nichts in Farbe aber Comics satt!

"Chobits": Jobbender Student findet weggeworfenen Computer. Zu technisch? Nein, denn in der Welt von Chobits sehen Computer wie knackige Mädels aus! Da wird man gerne zum Hardware Spezialisten. Witzig/niedlich.

"Turn a Gundam": Drei Menschen vom Mond tauchen auf der Erde unter und in das Leben dort ein. Zum Glück für die Leser taucht einer der Dreien auch zwischen zwei badenden Nackedeis auf. Die gehören zu einer Gemeinde, die einen alten Kampfroboter verehrt. Doch ein Krieg steht vor der Tür. Geheimnisvolle Story mit Waltons-Autos und Mond-Menschen – spannend.

"Gunsmith Cats" ist eine bekannte Serie, hier das letzte fehlende Kapitel. Ohne Vorkenntnisse machen die 24 Seiten aber keinen Spaß.

In "Peach Girl" wird es so richtig seifig. Super Mädel mit Komplexen und einer miesen Freundin im alltäglichen Pubertäts-Wahn aber ohne Pickel. Viel fürs Herz, ein bisschen was zum Lachen.

"Cyborg Kuro-Chan" ist die Itchy und Scratchy Version von Astro-Boy. Comedy-Art und Japser-Tempo mit einem mechanischem Kater, der in eine Pudel-Dame verliebt ist. Rasant!

Wenn Harry Potter mit Schlitzaugen zur Welt gekommen wäre, hieße er "Ai-Kun". Der ist nämlich der kleine Bruder des Sagenumwobenen und soll auf die Schule für Kinder mit außergewöhnlichen menthalen Fähigkeiten. Er ist aber soooo normal und wird mal das Universum verändern. Mystisches und natürlich Liebeleien auf den Gängen der Schule.

"Ichabod" beginnt sehr leise und ist auch in puncto Zeichnungen zurückhaltend. Ein paar abgedrehte Twists der Story - wie die mit der Papierschere abgeschnittene Vorhaut und der imaginäre Vater der Helden mit zwei Müttern - machen das Ganze interessant und sogar für Menschen über 16 lesbar.

Ganz im Stil von Lupin aus MTV geht’s mit "Big O" weiter. Voll okay.

Die abgeschlossene Kurzgeschichte "Wings of Vendemiaire" ist etwas Besonderes. Erstens abgeschlossen – welche Wohltat! – und sehr zärtlich erzählt.

Dann die Detektiv-Story "Kindaichi-Shonen". Die kommt über ein "ordentliche Unterhaltung" nicht hinaus und nervt mit zu vielen zu fremden Namen und lieblosen Vorstellungen der Figuren.

Bei so viel Seiten fast übersehen: "What’s Michael". Dämlicher Hund und noch dämlichere Menschen. Spaßig und abgeschlossen!!

Wer meckern will kann sich am Fehler im Inhaltsverzeichnis hochziehen oder die im Gegensatz zur Konkurrenz mageren jhgzp_content zum Thema Manga allgemein ins Felde führen.

Der Preis soll übrigens so niedrig bleiben. Manga Power soll eine Werbung für die Mangas bei Egmont Ehapa sein, und deswegen nicht teuerer werden, so der Verlag. Als passionierter Pessimist bleibe ich skeptisch. So Viel Comic für so wenig Geld?

Nein, Superman ist nicht tot (der ersteht doch ohnedies immer wieder auf) und nicht nur im französisch sprechenden Raum werden auch immer noch Comics gezeichnet, aber Mangas sind ein wichtiger Teil des deutschen Marktes geworden. Manga Power zielt auf eine etwas ältere Leserschicht als Banzai, ein Erwachsenen-Manga-Magazin ist es deswegen aber noch nicht.

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