Während die phantastische Serie Wonder Woman ihre zweite Nummer in den Läden hat, darf die stählerne Maid ihre Wiedergeburt durch Marvel Alt-Meister Stan Lee erleben. Schon Batman aus dessen Feder konnte uns nicht richtig begeistern, Wonder Woman schafft es auch nicht – schade.

Wie schon im ersten Band der Serie spart dieses Album nicht mit bekannten Namen. Jim Lee begründete mit seinem Weggang von Marvel ein neues Comic-Zeitalter in Amerika. Er gründete mit Zeichner-Kollegen wie Larsen oder McFarlane die Firma Image, aber das ist Geschichte. Noch älter ist die Geschichte von Gene Colan (Rächer, Dracula). Er zeichnet die "Auf der Strasse"-Episode dieses Bandes.

Für beide Zeichner gilt, sie haben Besseres gemacht. Jim Lee hat scheinbar die viele Arbeit in seinem eigenen Laden ausgelaugt. Hier zeigt er zwar etwas höheres Niveau als in den ersten Bänden seiner "Battle Star Galactica"-Abenteuer (die er übrigens immer von No-Names fertig zeichnen ließ), kann aber an die phänomenalen "X-Men"-Hefte, die seinen Ruhm begründeten, nicht anknüpfen. Gene Colan hatte schon immer seine Fans und sein Arbeit schaffte es immer zu polarisieren. Wir gehören zum anderen Pol und hier ist er auch noch schluderig.

Die Story reißt den Leser nicht vom Hocker, zu platt sind die Vorgaben: Dickbusige Tochter eines Richters, der für einen durch und durch bösen Reichen Names Guitez arbeitet und nur sein Kind beschützen möchte, verliert alles, findet dafür aber eine alte Kraft, die ihr hilft, sich zu rächen. Bei diesem einfachen und millionenfach erprobten Plot musste ein viel zu komplizierter Satz her, quasi als ausgleichende Gerechtigkeit.

Da kommt dann noch die fast penetrante Missachtung der neuen Rechtschreibung und eine Lokalisierung ("Wollen Sie mit mir Frühstück haben?"), die an die frühen Tage der Übersetzungs-Programme erinnert.

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